Live-Streaming

Wir sind zoom-müde. Wollen nicht noch eine digitale Sitzung. Dennoch bietet Live-Streaming Möglichkeiten: Es macht Reisen überflüssig, überbrückt in Sekunden die halbe Welt, erlaubt es dem Publikum von zuhause teilzunehmen – und die Möglichkeit, in Echtzeit eine Veranstaltung zu kommentieren, ohne störend reinzuquatschen. Das einzig Wahre – das haben die letzten beiden Jahre gezeigt – ist Live-Streaming nicht. Trotzdem bietet es z.B. in hybriden Veranstaltungsformaten interessante Möglichkeiten für Lesereihen.

 

meine drei lyrischen ichs

Die Münchner Lesereihe meine drei lyrischen ichs (D) hat eine Lesung aus einem von der Künstlerin Martina Menegon auf der Plattform Mozilla Hubs gestalteten dreidimensionalen digitalen Raum gestreamt. Ein kleines Publikum konnte die Lesung als Avatare im digitalen Raum verfolgen und sich darin bewegen. Für das übrige Publikum wurde die Lesung gestreamt.

Sofalesungen

Eine klassischere Form hat die Lesereihe Sofalesungen (CH) gewählt: Im Rahmen des online-Literaturfestivals VIRAL wurden kurze Lesungen mit Autor*innen, die von sich von unterschiedlichen Orten zuschalteten, gestreamt und zum nach-sehen aufgezeichnet.

 

Funktioniert, wenn für das Publikum das Gefühl entsteht, live dabei zu sein. Die Menschen vor der Kamera brauchen ein Bewusstsein für das unsichtbare Publikum, mit dem sie in Kontakt sind. Damit das Publikum seine Präsenz zeigen kann, bieten sich Kommentarfunktionen oder anschließende Treffen in digitalen Räumen an.

Braucht viel Vertrauen in eine stabile Internetverbindung aller Beteiligten. Und gute Tonqualität sowie passende Ausleuchtung (siehe das Bild-Tutorial).

Braucht wenig Innovation: Man kann sich problemlos an die Wasserglaslesung anlehnen. Verträgt viel Innovation: Eine Anpassung des Veranstaltungskonzepts an das digitale Format ist aber immer lohnenswert.